Maeckes und Das Paradies in der Altmünsterkirche

Foto: © Christoph Bucksteden

Wir haben Maeckes zum Kassettendeck in der Altmünsterkirche eingeladen und schon wenige Minuten nach Veröffentlichung des Termins waren fast schon alle Tickets weg – aktuell sind noch 5 Karten zu haben. Wer zu spät kommt, bekommt von uns die unbedingte Empfehlung, sich Das Paradies anzuhören. Der junge Mann ist nämlich mit seinem noch recht frischen zweiten Album unterwegs und wird es natürlich auch bei uns in Mainz präsentieren.

“Transit” heißt das gute Stück und wirft Fragen auf. Zum Beispiel wieder mal, ob es einen Genrebegriff für die Musik von Florian Sievers alias “Das Paradies” gibt? Jedenfalls entfernt er sich mit seinen aktuellen Songs noch einmal einige Schritte von dem, was in deutscher Musik sonst so geschieht. Als Referenz taugen deshalb wohl weniger deutschsprachige Acts, eher sind es The Notwist, Unknown Mortal Orchestra oder Damon Albarn die einem in den Sinn kommen. Womöglich ist sein aktuelles Album „Transit“ ein weiterer Baustein in der Beweiskette, dass die Idee klassischer Genre-Zuschreibungen in der Musik auserzählt ist. Womit wir also mal wieder bei diesem magischen Zwischenraum des doppelten Bodens wären.

Denn so ein doppelter Boden ist ja schon faszinierend. In dem engen Zwischenraum lagern oft gut gehütete Geheimnisse und Kostbares. Magier lassen im doppelten Boden gerne Dinge verschwinden. Vielleicht ist es kein Zufall, dass „Das Paradies“ ausgerechnet während seiner Arbeit an „Transit“ einen zweiten Boden in seinem Leipziger Studio eingezogen hat. Dem Zweitling haftet auch etwas Rätselhaftes und zugleich Magisches an.

Nach Mainz kommt “Das Paradies” mit eben jenem Zweitling im Gepäck, doch wir haben ihn entdeckt wegen seines Debüts „Goldene Zukunft“. Damit gelang ihm 2018 eines der bemerkenswertesten deutschsprachigen Alben der vergangenen Jahre. „Transit“ wird ein Paradigmenwechsel: Sievers öffnet darauf neue Klangräume für Das Paradies. Mit eigenwilliger Elektronik und von Hierarchie befreiten Arrangements. Gleichzeitig perfektioniert Das Paradies auf „Transit” das Schreiben von tiefgründigen Popsongs. Das Paradies scheint ein Ort zu sein an dem alles passieren darf.

Maeckes ist Rapper, (Platin-) Produzent, Sänger, Schauspieler, Grafiker und Videograph. Zusammen mit Bartek hat er „Rap Up Comedy“ erfunden. Mit seiner Band „Die Orsons“ hat er Hip-Hop in einer betongrauen Phase bunt ausgemalt und für Deutschrap eine neue Tür geöffnet. Als Solo-Künstler hat er mit „KIDS“ den Blueprint für deutschen „Indie-Rap“ geschrieben und ab und zu gibt er seit ungefähr 10 Jahren immer wieder ein geheimes Gitarrenkonzert. Viel weiß man nicht über diese geheimnisvollen Konzerte. Sie wurden nie aufgezeichnet und die Songs davon nie veröffentlicht. Oft werden Sie nicht mal angekündigt und nur durch Mundpropaganda bekannt gegeben oder Maeckes geht damit auf Tour und verkauft diese innerhalb von einer Stunde aus.

Das Kassettendeck in der Altmünsterkirche entwickelt sich allmählich zum bundesweit beachteten Geheimtipp für entspannte Indiemusik in einer entrückenden Venue. Allein die beiden Oktober-Termine sprechen eine deutliche Sprache – und im nächsten Frühjahr kommt ja noch Fortuna Ehrenfeld vorbei.

Die anstehenden Termine:

Mi. 25.10.23 Das Paradies
Do. 26.10.23 Maeckes
Mi. 15.05.24 tba
Do. 16.05.24 Fortuna Ehrenfeld

Altmünsterkirche
Münsterstraße 25
55116 Mainz

Kassettendeck-Eingang in der Walpodenstraße (gegenüber der Hausnummer 23

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